Biographien, Lager und Zwangsarbeit
Jedes zehnte Holocaust-Opfer stammte aus Ungarn in seinen damaligen Grenzen. Tausende von ihnen wurden zur Zwangsarbeit in Rüstungsbetrieben nach Norddeutschland deportiert. Die hier präsentierten Fallstudien beleuchten schlaglichtartig den Zusammenhang zwischen Holocaust und Kriegsverlauf im regionalen Kontext. [mehr]
Das Wissen über Deportierte aus Ungarn in nordwestdeutschen Konzentrationslagern ist bis heute sehr begrenzt. Bereits eine realistische Schätzung der Gesamtzahl der in die Konzentrationslager Neuengamme und Bergen-Belsen aus Ungarn deportierten Personen liegt bislang nicht vor. Die Namen der meisten Deportierten sind unbekannt. ... [mehr]
In weniger als zwei Monaten verschleppten die Nationalsozialisten nach der deutschen Besetzung Ungarns im März 1944 etwa 440.000 Jüdinnen und Juden in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz, wo der Großteil unmittelbar nach der Ankunft ermordet wurde. Nur etwa ein Drittel wurde bei den „Selektionen“ ausgewählt, um Zwangsarbeit für das Deutsche Reich zu leisten. Die hier präsentierten Fallstudien geben an konkreten Beispielen Einblicke in das System der NS-Zwangsarbeit, indem sie Deportationsrouten, Häftlingsgruppen und die Bedingungen in den Lagern beleuchten. [mehr]
Von einem Großteil der aus Ungarn deportierten Menschen sind bis heute keine Namen bekannt. Gleichzeitig bilden die Interviews der Überlebenden eine wichtige Grundlage für Forschung und Gedenken. Nur mit ihrer Hilfe lassen sich Deportationsrouten, Haftbedingungen und individuelle (Über-)Lebenswege rekonstruieren. Die hier präsentierten Fallstudien stellen ausgewählte Biografien vor, deren Schicksale zugleich stellvertretend für größere Gruppen stehen. [mehr]